Bei drei Porno-Anbieter, die Plattformen YouPornPornhub und MyDirtyHobby mit Sitz in Zypern, sind gerade  „blaue Briefe“ aus Deutschland eingetrudelt. Darin hat die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) die Betreiber der Pornoseiten in der letzten Woche offiziell „beanstandet“, teilte die Aufsichtsbehörde aus München vorgestern mit.

Alle drei genannten Porno-Seiten verstoßen nach Ansicht der KJM gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV), weshalb die Kommission jetzt entsprechende Maßnahmen beschlossen hat.

Die KJM droht mit weiteren Schritten

Die drei abgemahnten Portale gehören zu dem Konzern Mindgeek, der in Luxemburg firmiert. Allen drei Portalen wirft die KJM vor, „pornografische Inhalte frei zugänglich zu machen, ohne sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugang dazu erhalten“. Daher untersagt die Behörde es den Betreibern, ihre Telemedien-Angebote „in der vorliegenden Form“ weiterhin zu verbreiten.

DNS-Sperren sind weder ultimativ noch rational

Man kennt das ja schon von früheren Versuchen: Mit prinzipiell ungeeigneten Maßnahmen wie beispielsweise DNS-Sperren in den Nameservern der deutschen Provider will die Deutsche Politik als Ultima Ratio nicht zum ersten Mal die Anbieter unliebsamer Internetseiten aus dem Ausland zwingen.

In Wirklichkeit ist es aber so, dass Besucher solcher Pornoseiten Sperren dieser Art einfach durch Eintragung anderer Nameserver in die Internetkonfiguration ihres PCs oder durch die Nutzung von VPN-Dienstleistern ohne große Mühe umgehen können.

Die Kommission räumt auch selbst ein, dass „die Rechtsdurchsetzung bei Anbietern mit Sitz im Ausland grundsätzlich schwieriger“ sei. Die Mindgeek-Holding betreibt soweit bekannt ja auch ein Firmengeflecht von ca. drei Dutzend Töchtern in verschiedenen Ländern. Deshalb könnten die betroffenen Domains der Pornoseiten nach einer Sperrverfügung „Hase und Igel“ spielen und ständig wechseln…