Gerade hat Microsoft angekündigt, dass ab Februar 2019 (also noch in dieser Woche) Office365-Module wie Word, Excel oder PowerPoint ihre Dokumente standardmäßig direkt in die Cloud gespeichert werden sollen.

Speichert man ein Office365-Dokument über die Tastenkombination oder die “Speichern”-Schaltfläche, bietet Office laut der Ankündigung von Microsofts ein Dialogfeld zur Auswahl des Speicherziels an. Und dort soll dann in drei Tagen entweder die OneDrive-Cloud oder ein SharePoint-Server als Speicherziel voreingestellt sein.

Neues Pull-Down-Menü in der Titelzeile

Dabei stellt Microsoft in den Office-Modulen auch ein Pull-Down-Menü in der Titelzeile bereit, über das die Benutzer direkt auf die in der Cloud gespeicherten Ordner und Dateien zugreifen und diese umbenennen oder verschieben können.

Die neue Funktion soll für Office365-Kunden ab Februar 2019 nicht nur für Windows, sondern auch für macOS eingeführt werden. Microsoft bezeichnet das zusammen mit den OneDrive Files On-Demand für den Mac als Teil der Investitionen, die den Kunden das Speichern ihrer Dateien in die Cloud zu erleichtern.

Laut Microsoft sollen Nutzer durch das Speichern in der Cloud von jedem Gerät aus sicher auf ihre wichtigsten Dokumente zugreifen und dabei auch mit anderen Nutzern zusammenarbeiten können.

Die Störung bei Office365.com spricht nicht für die Cloudspeicherung

Das sehen nach dem massiven Ausfall von Office365.com in der letzten Woche aber nicht alle Kunden so.

Angeblich waren es Probleme mit den Domaincontrollern von Office365.com, die dazu führten, dass sich seit letztem Mittwoch Emails weder versenden noch empfangen ließen (oder nur mit Verzögerungen) und die Benutzer beim Empfangen oder Versenden von Mails später eine Fehlermeldung erhielten, dass die maximale Zahl an gleichzeitigen Verbindungen überschritten sei.

Risiken der Cloud-Speicherung

Da freute sich aber jeder Kunde, der seine Exchange-Dokumente nicht in der Cloud gespeichert hatte. So eine Großstörung zeigt eben auch die Risiken. In Europa waren manche Firmen tagelang nicht arbeitsfähig und die Benutzer mussten sich mit privaten E-Mail-Konten für die Kommunikation behelfen.

Und die Speicherung wichtiger Firmendaten in der Cloud kennt nicht nur das Risiko einer Störung durch Ausfall des Netzes oder einzelner Komponenten. Auch mit korrekt laufender Technik ist das Auslagern von Bilanzen, Angeboten und anderen intimen Firmendaten per se ein großes Risiko.

Einige Firmen wollen oder können Microsofts Cloud-Strategie auch nicht wirklich folgen. Obwohl Microsoft sein Office365-Abo-Modell offensiv propagiert, sah sich das Unternehmen aber auch gezwungen, seinen Kunden weiterhin ein Office 2019 als Kauf- und On-Premise-Produkt anzubieten. Microsoft begründetet dies noch im Herbst damit, dass “die Abo-Modelle für Office365 für eine Reihe Kunden noch nicht gangbar seien”.