Mehr Schutz der Privatsphäre durch Bereitstellung des Dienstes ProtonMail auch im Tor-Netzwerk als Hidden Service (verborgener Dienst) verkündete jetzt der Schweizer Dienstleister für sichere Email in seinem Blog.

So können die Benutzer bei Bedarf Emails nicht nur verschlüsselt, sondern auch anonym über das Tor-Netzwerk versenden. Der Hidden Service ist ein Zusatzangebot zum bisherigen Dienst. Noch befindet sich der Hidden Service dem Anbieter zufolge aber in einem experimentellen Stadium.

Nutzung des Tor-Netzes zur Anonymisierung

Im Tor-Netz kann man bekanntlich anonym im Internet surfen. Dissidenten, Journalisten und Verfolgte haben in vielen Ländern keinen anderen Weg, um Überwachung und Zensur in diesen Ländern aus dem Weg zu gehen.

Nutzt man ProtonMail über das Tor-Netz, ist man zum Beispiel vor Man-in-the-Middle-Attacken sicher. Angreifer können wegen des vielschichtigen Aufbaus des Tor-Netzwerks nicht nachverfolgen, dass man eine Verbindung zu den ProtonMail-Servern aufgebaut hat. Dazu ist die Verbindung zu einem Hidden Service auch Ende-zu-Ende verschlüsselt, so dass niemand diese Kommunikation mitlesen kann.

Auch die echte eigene IP-Adresse bleibt dabei natürlich verborgen.

Zugriff auf Protons Hidden Service

Wer ProtonMail im Tor-Netzwerk benutzen möchte, braucht dazu einen einen speziellen Webbrowser, der den Zugriff auf URLs mit der Endung .onion (Zwiebel) erlaubt. Dafür gibt es den kostenlosen Tor Browser – dabei handelt es sich um eine speziell angepasste Version von Firefox ESR. Mit diesem Tor Browser kann man dann https://protonirockerxow.onion aufrufen und den Dienst wie gewohnt nutzen.

Die Installation des Tor-Browsers haben wir hier schon in der letzten Woche kurz erklärt. Der Hidden Service von ProtonMail gehört zu einigen wenigen Diensten im Internet, der eine Transportverschlüsselung über HTTPS im Tor-Netz erlaubt.