Wegen der Überlastung durch höhere Online-Absätze in der Corona-Krise hat DHL jetzt zusätzliche Abholfahrten bei mehreren Onlinehändlern ersatzlos storniert. So gab es der Bundesverband Onlinehandel (BVOH) heute bekannt. Die Paketdienstleister, insbesondere DHL, kämen jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen, ließ der BVOH wissen.

Das heißt dann, dass die Einkäufe der Besteller nicht beim Verkäufer abgeholt und in die Verteilzentren transportiert werden. Damit verzögert sich die Auslieferung an die Besteller um einige Tage.

Händler wurden gestern vorgewarnt

DHL hatte laut BVOH schon gestern Emails an Händler in ganz Deutschland versandt: “Leider müssen wir Ihnen heute aber mitteilen, dass wir trotz erheblicher Kapazitätssteigerungen nun für den morgigen Tag zu einer drastischen Maßnahme greifen müssen, um sicherzustellen, dass wir unseren Betrieb im Paketzentrum nicht längerfristig gefährden. Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir morgen keine Abholung Ihrer Pakete durchführen werden, um die gewonnene Zeit und Kapazität für eine dauerhafte Stabilisierung unserer Produktion zu nutzen.”

Auch DPD ist an seinen Grenzen

Weitere bestellte Sonderfahrten hätten nur die Hälfte der Rollcontainer übernehmen können, weil aktuell keine Kapazität mehr in den einzelnen Paketzentren vorhanden sei.  Auch beim Konkurrenten DPD warteten die Pakete vor den Verteilzentren länger als sonst auf ihren ersten Scan, berichteten mehrere Händler dem BVOH.

“Wir mussten aus dem Kaltstart auf Vorweihnachtsniveau hochfahren”, sagte dazu ein Sprecher von DHL. Deshalb habe man an einige Händler appelliert, Verständnis dafür zu haben, wenn wegen hoher Nachfrage einige zusätzlich georderte Abholfahrten ausfallen müssten. DHL transportiert aktuell ca. 8 Millionen Sendungen am Tag. Das ist deutlich über dem Jahresdurchschnitt von ca. 5,2 Millionen Sendungen pro Tag.

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