Die Online-Enzyklopädie Wikipedia, wie WordPress für die Seitenerstellung ein Platzhirsch in Sachen Wissensvermittlung, der schon die gedruckten Lexika und Enzyklopädien von Brockhaus,Herder, Bertelsmann, Knaur, Meyer und anderen zu Ladenhütern degradiert hat, kritisiert jetzt die geplante EU-Urheberrechtsreform – obwohl sie selbst davon ja ausgenommen ist.

Mit einer Vorschaltseite gegen das „Lex Google“

Wer heute die freie Internet-Enzyklopädie aufruft, landet bei der Suche auf einer Vorschaltseite, die zum Protest gegen die geplante Reform des europäischen Urheberrechts auf. “Es braucht jetzt ein zeitgemäßes Urheberrecht”, liest man dort.

Im Zentrum der Kritik stehen insbesondere die sogenannten Upload-Filter und das geplante europaweite Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Beide schaffen deutliche “Risiken für freies Wissen und Austausch im Netz”, kritisiert die Wikimedia Foundation als Herausgeber der Wikipedia.

Heute stimmt das EU-Parlament darüber ab

Im Europaparlament wurden am gestrigen Dienstag die Reformpläne zum Urheberrecht diskutiert, am heutigen Mittwoch wollen die Parlamentarier nun darüber abstimmen.

Die extrem umstrittenen Upload-Filter sollen sicherstellen, dass Online-Plattformen wie Youtube die Inhalte schon beim Hochladen auf Urheberrechtsverstöße prüfen müssen. Die anstehenden Änderungen würden “festlegen, wie wir im Digitalen Zeitalter online kommunizieren und Wissen teilen werden”, positioniert sich die Wikimedia Foundation.