Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung fand jetzt heraus, dass kaum ein Deutscher wirklich weiß, was Algorithmen sind. Fast die Hälfte der Befragten Deutschen hatten nicht den blassesten Schimmer vom Dunst einer Ahnung, was das Wort Algorithmus überhaupt bedeutet.

Trotzdem haben die Menschen eine klare Meinung zu Entscheidungen von Algorithmen: Sie halten die Erledigung von Aufgaben durch Software für risikobehaftet – ganz besonders, wenn die Software Entscheidungen über Menschen selbst fällt.

Die Studie im Detail

Die Studie von Sarah Fischer und Thomas Petersenmit dem Titel „Was Deutschland über Algorithmen weiß oder denkt“ (PDF) zeigt die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Bevölkerung zu diesem Thema.

Durch die Befragungen versuchten die Ersteller herauszufinden, wie bewusst sich Menschen eigentlich des Einflusses von Algorithmen in vielen Lebensbereichen sind und vor allem, wie skeptisch sie diesen Algorithmen gegenüber sind.

Dabei wurde deutlich, dass fast die Hälfte der befragten Bürger sich nichts unter dem Begriff Algorithmus vorstellen können. Es hat sich dabei auch nicht bestätigt, dass Befragte den Begriff Algorithmus mit einer Gefährdung ihrer Privatsphäre in Verbindung bringen. Für die aktuelle Studie wurden 1.221 Personen repräsentativ befragt.

Geschlecht und Bildung spielen eine Rolle

Es zeigte sich dabei eine deutliche Abhängigkeit von Bildungsniveau und Geschlecht der Befragten. Männer können den Begriff Algorithmus offenbar eher zuordnen als Frauen. 67 Prozent der Männer kennen zumindest seine Bedeutung – das sind bei Frauen nur 54 Prozent.

Die Schulbildung spielt auch eine große Rolle: Die Mehrheit der befragten Abiturienten konnte sich durchaus etwas unter Algorithmen vorstellen, bei den Befragten mit Volks- oder Hauptschulabschluss kann man das nur für 13 Prozent sagen, wobei 72 Prozent zumindest den Begriff schon einmal gehört haben. Insgesamt hatte nur ein Drittel der Befragten eine ungefähre Vorstellung von Algorithmen.