Der Datenschützer Johannes Caspar aus Hamburg befürchtet nach der milliardenschweren WhatsApp-Übernahme durch Facebook neue Risiken für die Benutzer des Kurznachrichtendienstes. Weil der enorm hohe Preis von ca. 14 Milliarden Euro wieder hereinkommen muss “kann man davon ausgehen, dass eine Kapitalisierung über die personenbezogenen Daten der Nutzer erfolgen muss“, warnte der Datenschützer gestern in Hamburg. Er werde deshalb aktiv auf die Hamburger Deutschlandzentrale von Facebook zugehen.
Einäugige zieht Blinden vorwärts
Der beim Hamburger Datenschutz für Telemedien zuständige Referatsleiter Ulrich Kühn äußerte sich ebenfalls skeptisch: “Ich finde es schon bemerkenswert, dass der datenschutzrechtlich Einäugige den datenschutzrechtlich Blinden über die Straße ziehen soll. (…) Ob sich das so einlösen wird, werden wir sehen.” Denn bisher sei WhatsApp in Bezug auf Datenschutz und Informationspolitik ein “völlig schwarzer Kasten”
Benutzer wechseln in Massen von WhatsApp zu Threema, Telegram und Co.
Und die WhatsApp-Benutzer stimmen auch nach der Übernahme durch Facebook jetzt aktiv “mit den Füßen” ab. Nur zwei Tage nach der Fusion steht der alternative Messenger Threema ganz oben in den Downloadcharts.
Zwar hatte WhatsApp schon immer mal wieder durch Sicherheitslücken auf sich aufmerksam gemacht, aber jetzt kommt die Sorge, was ein Datenpirat wie Facebook mit den privaten Nutzerdaten macht, noch dazu.
WhatsApp besitzt inzwischen ja auch eine Verschlüsselung, aber die ist nicht durchgehend von Ende zu Ende, ähnlich wie bei DE-Mail und anderen unsicheren Diensten mit gewolltem Bruch der Verschlüsselung zum Ausspionieren – und dafür soll man bei WhatsApp nach einem Jahr auch noch Geld bezahlen!
Der Messenger Threema macht es besser
Wie man es viel besser machen kann, zeigt der Messenger Threema. Da tauschen Freunde zm Beispiel bei einem persönlichen Treffen über QR-Codes ganz einfach Schlüssel aus. Danach werden alle Nachrichten direkt für diesen Empfänger verschlüsselt.
Das heißt, dass der Threema-Server selbst den Klartext einer Nachricht zwischen zwei Kommunikationspartnern nie zu sehen bekommt. Eine solche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist die wichtigste Grundvoraussetzung für wirklich private Chats.
Guter Rat: Finger Weg von WhatsApp!
Ich rate allen Leuten, die ihre persönlichen Daten und die Inhalte ihrer Nachrichten vor Datenkrake Facebook schützen wollen, dringend von der weiteren Nutzung des WhatsApp – Messengers ab.