In den letzten Tagen hat der Softwarehersteller Microsoft wohl neue Vertriebswege ausgetestet: Benutzer von Windows 10 erlebten einen überraschenden Reboot, und danach waren vier zusätzliche Programme installiert. Dabei wurden nicht-lokale Versionen von Microsoft Office aufgespielt, die man auch Progressive Web Apps (PWA) nennt. Hier soll kurz erklärt werden, wozu diese Apps gut sind.

Für lokale Office-Installationen nicht nutzbar

Sowohl ZDnet als auch The Verge berichten, dass diese Apps dann prominent im Startmenü von Windows 10 auf tauchen – egal ob es ein reguläres Betriebssystem oder eines aus dem Insider Preview Program ist.

Die vier PWAs von Excel, Outlook, Powerpoint und Word laufen beim Start im Browser. In dem Microsofts-Browser Edge kann man sie mit “edge://apps” einsehen, und mit “Apps und Features” kann man sie auch wieder deinstallieren.

Kein Abo – kein Office

Diese Progressive Web Apps von Office sind dabei keineswegs kostenlos, sondern sie erfordern ein aktives Abonnement und dementsprechend einen passenden Account dazu bei Microsoft. Mit einem Klick auf eines der Icons öffnet deshalb auch keine lokale Installation wie zum Beispiel bei Office 365, sondern “https://www.office.com/launch/excel” öffnet sich und leitet dann direkt weiter zu “https://login.microsoftonline.com/”, um dort dann Email und Passwort abzufragen. Die Frage, warum Microsoft die Web-Versionen von Office installiert, ohne die Benutzer zu fragen, ließ der Hersteller bisher unbeantwortet.

Wie beim Browser Edge: Frechheit siegt!

Erst in diesem Sommer hatte der Windows-10-Entwickler großen Ärger auf sich gezogen, weil der vorhandene Edge-Browser ohne Einwilligung der Benutzer durch den neuen Chromium-basierten Edge ersetzt wurde.

Auf diese „stille“ Installation folgte zu allem Überfluß auch noch ein Selbststart des Browsers, wobei man den Edge nicht einfach schließen konnte, sondern erst in mehrere Fenster klicken musste. Und natürlich kam das obligatorische Anpinnen auf dem Desktop und in der der Taskleiste von Windows 10 noch als Sahnehäubchen dazu – das grenzt für so manchen schon an Nötigung. Oder will Microsoft uns nur verdeutlichen, wer eigentlich der Herr unserer Computer ist? *grübel*