Beim WLAN, kommt man zukünftig nicht an dem neuen Standard Wi-Fi 6 vorbei, denn der kann kabellose Netzwerke schneller und effizienter machen. Denn die Zahl der kabellos mit dem Internet verbundenen Geräte in den Haushalten steigt immer weiter an.

Die Entwicklung der Heimnetze

PCs, Laptops, Fernseher, Tablets und Smartphones sind hier natürlich zuerst zu nennen. Dazu kommen aber auch immer mehr Smart-Home-Geräte von der vernetzten Beleuchtung über smarte Türklingeln bis hin zu den smarten Waschmaschinen ins heimische WLAN.

Damit kommen ältere Router schon einmal an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, und die Streams beginnen zu ruckeln und die Webseiten öffnen sich nur noch sehr langsam.

Hier hilft das neue, schnelle WLAN WiFi 6

Dann schlägt die Stunde für den neuen WLAN-Standard WiFi 6. Das Kürzel WiFi 6 ist im Grunde nur ein Marketingbegriff der „Wi-Fi Alliance“, der Standard trägt eigentlich die Bezeichnung IEEE 802.11ax kennt. »Hier kommt eine Technik zum Einsatz, die auf das sperrige Kürzel OFDMA hört, womit die gesamte Bandbreite deutlich effizienter genutzt werden kann«, erklärt die Fachzeitschrift “c’t“.

Bei den früheren WLAN-Standards, also auch beim derzeit noch aktuellen Vorgänger Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac), arbeitet der Router all seine Aufgaben quasi nacheinander ab, währemd Wi-Fi 6 mehrere Teilnehmer quasi-gleichzeitig bedienen kann. „Stellt man sich die Luftschnittstelle des Netzwerks als mehrspurige Autobahn vor, können die Geräte mit Wi-Fi 6 jeweils eigene Fahrspuren nutzen“, erläutert Olaf Hagemann von Extreme Networks.

Mehrspurig: nicht schneller, aber belastbarer

Mit Wi-Fi 6 läuft der Datenverkehr also auch da noch flüssig, wo bei vorherigen WLAN-Versionen schon mal Stau entstanden, weil es dabei nur eine einzige Fahrspur gab.

Deutliche Verbesserungen der Spitzen-Geschwindigkeit seien aber von Wi-Fi 6 erst einmal laut dem c’t-Bericht nicht zu erwarten „Unter wirklich optimalen Bedingungen schafft der neue Standard 1 Gigabit pro Sekunde (GBit/s), dazu aber müssen alle Komponenten mit dem neuesten Standard arbeiten und es darf auch kein weiterer User auf das Netz zugreifen.“

Auch in Sachen Sicherheit ist Wi-Fi 6 die bessere Lösung. „Zum Einsatz bei der Verschlüsselung der Funkverbindung kommt hier WPA3. Dabei wird der gleichbleibende WLAN-Schlüssel dazu verwendet, einen temporären Schlüssel für eine aktuelle Verbindung auszutauschen“, erläutert Prof. Peter Richert von der Fachhochschule Münster. Das neue Verfahren mache es deutlich schwieriger, die Verschlüsselung zu knacken.

Richert hält aber den Einsatz von Wi-Fi 6 im häuslichen WLAN noch für etwas verfrüht. „Profitieren kann davon aktuell vor allem die Industrie, etwa in Fertigungsketten, wo viele Maschinen drahtlos gesteuert werden. Für Privathaushalte ist es eher noch ein nice to have.“

Screenshot: Fritz