Google gesteht ein, mit den Scannern der Google Street View Fahrzeuge mehr als nur Wlan Adressen kartografiert zu haben –  selbst Fragmente von E-Mails und Inhalte angesurfter Webseiten wurden gesammelt.

Seit Monaten kommt es immer wieder zu Ärger und Diskussionen rund um die Street View Fahrzeuge.  Wie wir am 22 April berichteten, wurde den kugeligen Google Fahrzeugen zuletzt vorgeworfen bei den Fahrten auch  Wlan Adressen/Daten zu sammeln.

Google verstand hierbei gar nicht welch Aufhebens hierum plötzlich gemacht werde, sonst habe man die Daten teuer angekauft, nun seien die Street View Fahrzeuge zur “Kartografierung von WLAN-Netzen”  ausgerüstet und können die Daten gleich selbst sammeln. Zudem handele es sich ja nicht um personenbezogene Daten…

Unter anderem der Hamburger Datenschutz Beauftragten Johannes Caspar zweifelte dies schon damals an und forderte zusammen mit dem Bundesbeauftragte  für “den Datenschutz und die Informationsfreiheit” Peter Schaar den umgehenden Ausbau der Scanner und die Löschung der in Deutschland erfassten.

Jetzt wurde bekannt das mit den Street View Fahrzeugen nicht nur die Wlan Netze kartografiert wurden, nicht nur Mac Adressen und Kennungen gespeichert wurden, nein sogar E-Mail Fragmente und Inhalte herunter geladener Webseiten wurden erfasst und gespeichert.

„Das war ein Fehler, den wir zutiefst bedauern und für den wir um Entschuldigung bitten“, sagte ein Google-Sprecher am Freitagabend und kündigte an, das Erfassen von WLAN-Funkstationen durch seine umstrittenen Kamera-Autos für den Dienst Street View dauerhaft zu stoppen.

Angeblich sind die Daten “unabsichtlich” erfasst worden, ein Fehler im Aufsetzen der Scansoftware sei schuld. Erst als man sich intensiv mit einem detaillierten Fragenkatalog des Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar auseinander gesetzt hat, sei der Fehler aufgefallen.

„Es ist schwer vorstellbar, dass dies erst jetzt aufgefallen ist“ kommentierte Peter Schaar zu recht. Die Antwort auf den Fragekatalog ist google auch immer noch schuldig geblieben, der Brief sei angeblich an die falsche Adresse gegangen… klar. Und bei der im April so großzügig angebotenen Besichtigung eines Google Street View Fahrzeuges, war die Festplatte ausgebaut, da hatte ganz sicher niemand etwas zu verbergen….

Ein Fehler .. Entschuldigung?

Das ist nicht nur einfach ein bedauerlicher Fehler und niemand kann ernsthaft daran glauben das dies alles nur ein bedauerliches Missgeschick ist wenn Google durch unsere Strassen fährt und unsere Netzwerke scannt und versucht Daten zu sammeln die schlichtweg zur Privatsphäre gehören, dass ganze ist schlichtweg kriminell und jeder Otto-Normalbürger müsste bei diesem vergehen mit empfindlichen Strafen rechnen!

Und da soll man Google noch Glauben schenken wenn diese behaupten sich an Datenschutz Regeln zu halten ? Wie kommt es eigentlich das so viele Menschen immer noch so gutgläubig sind Google E-Mail Adressen zu benutzen, wo der Anbieter so derartig den Datenschutz und die Privatsphäre mit Füßen tritt und uns dazu auch noch direkt anlügt?

Peter Schaar forderte nun eine detaillierte Prüfung des Umgangs von Google mit personenbezogenen Daten durch unabhängige Behörden.

Interessant ist hier auch der ausführliche Artikel der FAZ, welcher Google ziemlich unprofessionell erscheinen lässt!