Mit der Entscheidung der Telekom, ihre T-Online-E-Mail-Software 6.0 jetzt sterben zu lassen, verlässt einer der Dinosaurier des Internet die Arena.

Nach Angaben der Telekom  funktioniere die Software schon jetzt nicht mehr sauber mit den neueren Windows-Versionen ab Windows 8. Außerdem entfielen auch nach und nach immer mehr Funktionen.

Den angeblich nur wenigen verbliebenen Nutzern des Programms legt der Konzern jetzt nahe, bis zum 30. Juni 2015 zu ihrem Webmail-Service “E-Mail-Center” umzuziehen.

Wer wie die meisten Internetnutzer nicht nur eine Email-Adresse bei der Telekom hat, dem nutzt dieser Wechsel natürlich gar nichts – es sei denn, er nähme in Kauf, für jede seiner Emailadressen eine andere Internetseite mit einem Webmail-Interface aufzurufen. Diese Vorgehensweise würde den Emailabruf deutlich verkomplizieren und wesentlich mehr Zeit – bei manchem sogar komplett die Übersicht kosten.

Hinzu kommt ja auch noch, dass man bei Ausfall der Internetverbindung oder des Telekom-Servers noch nicht mal auf alte Emails oder deren Anhänge zurückgreifen kann, weil die dann ja nicht mehr auf dem eigenen Rechner, sondern auf einem Server der Telekomiker gespeichert sind – man kann das getrost schon eine Art indirekte Zwangs-Cloud nennen.

Letztendlich würde ich selbst sowieso aus Sicherheitsgründen niemals Emails über die Telekom senden oder empfangen, denn das Unternehmen gehört zu den Kooperateuren der Geheimdiensten und anderer Behörden und hat sogar besondere Schnüffelschnittstellen für seine angeblich “sicheren”und „ verschlüsselten“ Emails eingerichtet.

Letztlich bleibt Benutzern einer Telekom-Emailadresse nur der Wechsel zu “richtigen” Emailprogrammen wie Outlook, Thunderbird oder Pegasus – oder der Verzicht aufs Mailen mit der Telekom.

Screenshot: Deutsche Telekom