Wenn eine Website seit gestern Morgen nicht mehr aufgerufen werden kann, könnte es sein, dass sie im Rechenzentrum SBG2 des Cloud-Hosters OVH in Straßburg gehostet wird.

Denn in der Nacht vor und den frühen Morgenstunden von Mittwoch, dem 10. März 2021, kam es bei dem Hoster zu einem Großbrand. Der Brand in dem Rechenzentrum SBG2 konnte dabei aber nicht mehr kontrolliert werden und die Anlage wurde vollständig zerstört.

Die drei weiteren Rechenzentren an dem Standort, darunter das auch teilweise zerstörte SBG1 sowie SBG3 und SBG4, wurden danach isoliert und sind aktuell nicht mehr nutzbar.

Reserve-Infrastruktur  und neue Server

OVH will seinen davon betroffenen Kunden Reserve-Infrastruktur jetzt in anderen Rechenzentren in Roubaix und Gravelines bereitstellen und auch so schnell wie möglich die genauen Auswirkungen für die Kunden untersuchen, teilt das Unternehmen mit.

Bestehende und noch laufende Systeme sollen in den kommenden Wochen um rund 10.000 neue Server erweitert werden, um den Ausfall in Straßburg abzufedern.

Neustart in der nächsten Woche

Der Hoster arbeite auch an einem Plan, die nicht direkt von dem Feuer betroffenen Systeme an dem Standort in Straßburg zu reparieren und danach neu zu starten. Mit den beiden Rechenzentren SBG1 und SBG4 soll das am kommenden Montag, dem 15. März 2021, passieren und für SBG3 am Freitag, dem 19. März 2021.

Netcraft: 3,6 Millionen Webseiten ausgefallen

Der Sicherheitsanbieter Netcraft hat eine eigene Analyse zu den Auswirkungen des Brandes von OVH veröffentlicht. Danach seien 18 Prozent der mit dem Cloud-Hoster OVH verbundenen IP-Adressen durch den Ausfall nicht mehr zu erreichen gewesen.

Insgesamt sollen durch den Ausfall laut Netcraft 3,6 Millionen Webseiten unter mehr als 460.000 Domains offline gewesen sein.

Screenshot: OVH