Irgendwie können manche dem massenhaften Betrug von VW (und anderen Autoherstellern) mit schmutzigen Dieselmotoren, der den Konzern mit Sicherheit mindestens einen zweistelligen Milliardenbetrag oder sogar die Existenz kosten wird, offensichtlich noch etwas Gutes abgewinnen.

Ein dreistes Volk, diese „Wirtschaftskapitäne“

Gestern sah man den VW-Vorstandsvorsitzenden und Mittäter Matthias Müller, der dem Betrug von Käufern, Behörden, fremden Staaten und last not least den Mitarbeitern nur Gutes abgewinnen konnte und bemerkte, daß VW ohne „Dieselgate“ nie darauf gekommen wäre, sich auf das zukunftssichere Konzept der Elektroautos zu besinnen.

Ersten Nachahmer dieses Betrugsprinzips sind jetzt auch schon an unerwarteter Stelle aufgetaucht: Einige Hersteller von Grafikkarten, die auch gerne mit Leistungen werben, für die ihre Produkte eigentlich nicht ausgelegt sind.

Golden Samples mit Betrugssoftware für Grafikkarten

Die beiden Grafikkarten-Hersteller Asus und MSI haben mehreren Testern Grafikkarten zugesandt, in deren Firmware höhere GPU-Frequenzen hinterlegt sind als bei den im Handel zu kaufenden Modellen.

Hardware.fr und Techpowerup haben ganz konkret festgestellt, dass Asus bei der Geforce GTX 1080 Strix Gaming und der GTX 1070 Strix Gaming und Konkurrent MSI bei der Geforce GTX 1080 Gaming X 8G diese sogenannten „Golden Samples“ an die Presse verschickt haben.

Im Grunde ist das das gleiche Betrugsprogramm wie bei VW – auch wenn es nur knapp zwei Prozent Verbesserung bringt. Die Auto-Betrüger könnten davon sogar noch lernen, denn bei dem Grafikkarten-Trick werden ja nicht etwa wie bei den Autos alle Exemplare der Produkte mit Betrugssoftware versehen, sondern im Grunde nur die „Prüfer“.

Und ich bin auch nahezu sicher, daß leitende Manager der beiden Unternehmen von dem Betrug nichts gewußt haben!