Die Benutzung Ihres Smartphones auf Reisen im EU-Ausland ist auch in den kommenden Jahren weiterhin ohne Zusatzkosten möglich: Verbraucher in der EU profitieren weitere zehn Jahre lang vom Wegfall der Roaming-Gebühren.

Die Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich darauf, die sehr populäre Regelung über Ende Juni 2022 hinaus weiter zu verlängern, teilten beide Seiten mit.

Auf Reisen weiter günstig in der EU telefonieren

Damit können Verbraucher mit ihrem Handy oder Smartphone auf (Urlaubs-)Reisen weiter zu den gleichen Kosten telefonieren, im Internet surfen oder SMS versenden wie zu Hause.

Seit dem 15. Juni 2017 sind die Roaming-Gebühren in den 27 EU-Staaten und in Island, Liechtenstein und Norwegen weggefallen.

Vor dem Wegfall der Roaming-Gebühren war die Nutzung des Smartphones oder Handys im EU-Ausland sehr problematisch, denn die Befürchtung war berechtigterweise sehr groß, dass dadurch extrem hohe Zusatzgebühren anfallen könnten.

Das EU-Roaming ist nach Umfragen sehr beliebt

Nach diversen Umfragen ist die EU-Regelung bei den Bürgern sehr beliebt. Die Regelung war eigentlich bis zum 30. Juni 2022 befristet und wäre im nächsten Jahr ausgelaufen, aber die EU-Kommission schlug vor, sie um weitere zehn Jahre zu verlängern.

Auch Qualitätskriterien eingeführt

Die neue Einigung sieht auch einige Änderungen der bestehenden Regeln vor. Beispielsweise soll Verbrauchern im Ausland wenn irgend möglich die gleiche Qualität und Geschwindigkeit im mobilen Internet zur Verfügung stehen wie im Inland.

Deshalb werden die Roaming-Anbieter nun verpflichtet, die gleiche Roaming-Qualität wie im Inland anzubieten, sofern die gleichen Bedingungen im Netz des Gastlandes verfügbar sind.

Aufbau künstlicher technischer Beschränkungen verboten

Deshalb haben die Abgeordneten auch eine Bestimmung durchgesetzt, die Praktiken verbietet, bei denen die Qualität der Roaming-Dienste verringert wird.

Es muss dann auch im EU-Ausland 4G-Technik nutzbar sein, wenn sie dort verfügbar ist ist. Die Beschränkung auf 3G-Technik ist nicht erlaubt, wenn es dafür keine echten technischen Gründe gibt.

Darüber hinaus sollen die Preise noch stärker gesenkt werden, die Netzbetreiber sich gegenseitig für das Roaming in Rechnung stellen, und auch der Notruf soll kostenlos angerufen werden können.

Jetzt müssen die neuen Vereinbarungen noch vom Rat der EU-Staaten und vom Europaparlament bestätigt werden, aber das gilt als reine Formalie.