Vorgestern Abend fiel der Email-Dienst von Google, Gmail, kurzzeitig aus. Betroffen war ein “signifikanter” Teil aller Gmail-Nutzer, teilte der Anbieter mit.

Das Problem an sich konnte zwar relativ schnell werden, aber die langfristigen Auswirkungen treffen immer noch besonders Betreiber von Mailing-Listen und ähnlichen Verteilern und auch solche Nutzer, die diese Verteiler mit ihren Gmail-Adressen abonniert haben.

Informationen von Google

In seiner Fehlermeldung schreibt Google, dass sich die Gmail-Nutzer zwar weiterhin anmelden konnten, aber auch dass es dabei zu einigen unerwarteten Problemen gekommen sei  – und auch zu einer hohen Latenzzeiten und weiteren Fehlern.

Dass Email-Server kurzzeitig nicht verfügbar oder nutzbar sind, ist zwar zunächst ärgerlich, aber die in dieser Zeit versendeten Emails müssen ja einfach nur erneut versandt werden.

Eigentlich könnte man meinen, dass das ja kein riesiges Problem sein kann.

Email-Konten als nicht existent markiert…

Leider führte der Gmail-Ausfall darüber hinaus auch dazu, dass der Dienst selbst anderen Email-Servern fälschlicherweise ausgab, dass der angefragte Account nicht mehr existiere.

Das beschreiben betroffene Nutzer beispielsweise in der entsprechenden Hackernews-Diskussion. Diess fehlerhafte Verhalten wird auch von anderen Email-Providern wie etwa Protonmail bestätigt.

…mit üblen Folgen

Die Auswirkungen dieses Verhaltens sind noch gar nicht abzusehen, aber auf vielen Mailing-Listen und ähnlichen Email-Verteilern führt eine solche Fehlermeldung in vielen Fällen einfach automatisch dazu, dass die Abos für dieser Accounts entfernt werden. Das soll unnötige Bounce-Emails verhindern. Dummerweise erhalten die Nutzer dann aber auch die Nachrichten der Listen nicht mehr.

Ähnliches könnte es für Dienste laufen, die hinterlegte Email-Adressen als Zugangdaten oder für Benachrichtigungen benutzen. Wenn diese Systeme die Meldung von Email-Servern erhalten, dass der Account nicht existiert, werden sie schlimmstenfalls dauerhaft zu weiteren Nutzung blockiert. Das kann nämlich dabei helfen, Account-Übernahmen zu verhindern. Legitime Nutzer werden damit aber unter diesen Umständen Umständen ausgesperrt.

Deshalb sollten von dem Ausfall Betroffene zur Sicherheit ihre Mailing-Listen-Abos und auch die Zugänge zu anderen Diensten überprüfen, bei denen sie die eigenen Gmail-Adressen nutzten.