Europol hat Europol am 10. Juni 2020 bekannt gegeben, einen illegalen Streamingdienst mit mehr als 2 Millionen Abonnenten abgeschaltet zu haben, der Gewinne von ca. 15 Millionen Euro gemacht hat. Nähere Angaben zu den Quellen der illegal gestreamten Kopien machte Europol zwar nicht, aber in einem Youtube-Video der Strafverfolger ist eine Sky-Karte mit Cracker-Hardware zu sehen.

Laut dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel kamen das Streamingangebot von Netflix, Amazon Video und HBO Max. Mehr als 40.000 Fernsehkanäle, Filme und Serien aus deren offiziellem Angebot wurden illegal ausgestrahlt.

An den von Europol unterstützten Ermittlungen waren auch Strafverfolger aus Belgien, Kanada, Tschechien, Dänemark, Frankreich, Italien, Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Schweden, Großbritannien und aogar aus den Vereinigten Staaten beteiligt.

Nach Angaben der spanischen Policía Nacional wurden am 3. Juni 2020 15 Hausdurchsuchungen durchgeführt und dabei 11 Personen verhaftet, vier davon in Spanien, eine in Deutschland, drei in Schweden und drei von ihnen in Dänemark.

Fette Beute beschlagnahmt

Der vermutliche Anführer des Netzwerks ist laut Europol auch unter den Festgenommenen. Dabei wurden 4,8 Millionen Euro beschlagnahmt, unter anderem Immobilien im Wert von über zwei Millionen Euro, vier Autos im Wert von ca. einer halben Million Euro sowie Luxusuhren, Bargeld, Kryptowährungen und Elektronik.

Die Polizei hat insgesamt 50 IP-Adressen und einen Teil der Online-Infrastruktur abgeschaltet. Auch 11 Bankkonten mit insgesamt 1,1 Millionen Euro Guthaben wurden ebenfalls eingefroren.

Wie das Geschäft ablief

Die spanische Policía Nacional hatte schon 2019 mehrere Webseiten gefunden, die illegal vervielfältigte Inhalte in vielen Ländern in Europa, Asien und im Nahen Osten verbreiteten und die von Spanien aus verwaltet wurden.

Das illegeale Netzwerk bot dort Inhalte aus aus Fernsehkanälen, Filme, Dokumentationen und anderes Videomaterial über die Webseiten an, die auf einem internationalen Servernetzwerk gehostet waren. Dabei lagen die Preise natürlich deutlich unter den üblichen Marktpreisen für legales Streaming.

Die kriminellen Streamer betrieben sogar eine eigene Onlineplattform für den Kundensupport. “Die Untersuchung konzentrierte sich auf das Herunterfahren der Server und das Abschalten der IP-Adressen sowie auf das Erhalten relevanter Informationen, um die Gruppe effektiv zu überführen”, gab Europol dazu bekannt.

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