Die Elektronik-Kaufhäuser Saturn und Media-Markt kennt fast jeder technikaffine Mensch in Deutschland. Vom neuen PC, Laptop, Tablet oder Smartphone über alle möglichen Ersatzteile für die Computer-Wartung bis hin zu Software und anderem Zubehör bekommt man dort fast jeden Elektronik-Artikel.

Aber die Dachgesellschaft der beiden Elektromärkte Ceconomy steckt in schweren Problemen, die sich nicht nur mit dem späten Einstieg in den Online-Vertrieb über das Internet erklären lassen.

CEO und CFO verlassen das Unternehmen

Es gab mehrere Gewinnwarnungen und auch einem heftigen Kursrutsch bei der Beteiligungsgesellschaft Ceconomy, die im letzten Sommer bei der Aufspaltung des Metro-Konzerns als Holding für den Mediamarkt und Saturn gegründet wurde.

Jetzt muss sich Elektronikhändler Ceconomy wohl einen neuen Chef suchen. Der bisherige CEO (Vorstandsvorsitzende) Pieter Haas hat sich mit dem Aufsichtsrat auf eine sofortige Trennung geeinigt.

Auch der CFO (Finanzchef) Mark Frese verlässt Ceconomy, will aber bis zur Ernennung seines Nachfolgers die Geschäfte noch weiter führen. Das teilte die Ceconomy AG nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates in der letzten Nacht in Düsseldorf mit.

Ziele der Aufspaltung wurden nicht erreicht

Von dieser Aufspaltung hatten sich die Unternehmen eigentlich mehr Wachstum und einen höheren Börsenwert erhofft.

Das Wachstum sollte dadurch gestärkt werden, dass die von dem Mischkonzern Metro abgetrennten Unternehmen sich besser auf ihre Kundengruppe konzentrieren und so dynamischer agieren könnten. Der höhere Börsenwert wurde erhofft, weil Mischkonzerne wie die alte Metro ganz allgemein an der Börse in der Regel schlechter bewertet werden als deutlich fokussierte Unternehmen.

Schlechte Zahlen bringen 20 % Kurseinbruch

Am letzten Dienstag gab Ceconomy bekannt, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei von 494 auf 400 Millionen Euro gesunken. Damit ging der Gewinn noch stärker zurück als gedacht. Vollständigen Zahlen zum Geschäftsjahr will das Ceconomy am 19. Dezember veröffentlichen.

Die aktuelle Gewinnwarnung von Dienstag wurde an der Börse als “Desaster” aufgenommen und bewirkte einen Kurseinbruch von zeitweilig 20 %.

Mit nur noch 4,65 Euro ist die Ceconomy-Aktie jetzt nur noch gut ein Drittel so viel wert wie zu Anfang dieses Jahres, als sie noch zu Preisen von bis zu 13,30 Euro gehandelt wurde.