Au weia, die sind ja verrückt, aber mal ehrlich, das kann doch überall passieren, oder doch nur in Frankreich? Eine Internet-Schnäppchen-Seite www.mailorama.fr hat auf Ihrer Seite die Verteilung von 25.000 Euro in Geldgeschenken von 5 bis 500 Euro angekündigt, aber kurzfristig aufgrund von Ausschreitungen abgesagt. In Folge der Absage sind die Franzosen, die sich zur „Verteilung“ eingefunden hatten, völlig aus gerastet, aber der Reihe nach:

Auf o.a. Website wurde die Verteilung der Geldgeschenke angekündigt und man solle sich doch vor dem Eifelturm einfinden. Das haben auch reichlich Menschen in Anspruch genommen.Es handelte sich um eine illegale Werbeaktion, aber da die Bußgelder reichlich niedrig sind für dieses Vergehen, hat sich die Schnäppchen-Seite darüber hinweg setzen wollen und kam mit einem LKW voller Geldgeschenkpaketen, 12 Bodyguards und einer Metallabsperrung angereist.

Die Metallabsperrungen waren schnell überwunden durch die geldgierige Meute und voller Panik machte sich der LKW samt Bodyguards vom Acker und hinterließ eine aufgebrachte Menge die für verwüstete Stadtmöbel, ein aufs Dach geworfenes Auto und zwölf Festnahmen sorgte. Der wütende Mob geriet außer Kontrolle, es entstand ein Verkehrschaos, einige griffen die Sicherheitskräfte an, Polizisten wurden mit Projektilen beworfen, öffentliche Toiletten wurden gnadenlos verwüstet. Die Szenen müssen an die bekannten und berüchtigten Vorstandunruhen erinnert haben.

Die Verantwortlichen wurden am darauf folgenden Sonntag mit unbequemen Fragen bombardiert und die französische Presse vermutet eine riesige Bluffaktion, um in die Presse zu kommen.

Meiner persönlichen Meinung nach müssten die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden und zumindest die öffentlichen Zerstörungen zahlen. Fraglich allerdings, warum diese Werbeaktion nicht schon im Vorfeld verboten wurde? Muss es denn erst soweit kommen, dass sich Menschen gegenseitig die Köpfe einhauen? Ist es mit der Wirtschaftskrise inzwischen so weit gekommen, dass wir so reagieren wenn wir ein paar Euro`s auf  lau bekommen können?

In dem Blog auf der Seite von “mailorama” finden sich Hinweise, bei denen davon auszugehen ist, dass die Werbeaktion genehmigt war und bereits in Kanada und den USA durchaus ohne Krawalle und Störung der öffentlichen Ordnung abgelaufen ist. Warum das in Frankreich nicht funktioniert ist den Betreibern ein Rätsel.

www.welt.de

www.mailorama.fr