Es war eigentlich ja nicht anders zu erwarten – irgendwie müssen ja die Großen im Internet ihre Produkte zu Geld machen, wenn sie weiter wachsen oder zumindest nicht schrumpfen wollen.

Aber popelige Werbung wird ja nicht allein dadurch besser, dass Lautsprecher wie Google Home & Co. sie jetzt ungefragt zum Frühstück verbreiten.

So geschah und geschieht es auch noch bei vielen Besitzern des Google-Lautsprechers Home, die davon überrascht wurden, dass ihr Tischlautsprecher  sie plötzlich unaufgefordert auf den Kinostart der Neuauflage von Disneys Klassiker Die Schöne und das Biest hinwies.

Diese Ankündigung mussten sich zahlreiche Home-Besitzer während der täglichen Zusammenfassung von Googles Sprachassistenten mitteilen lassen.

Googles Werbung ist keine Werbung?

Google verbreitet jetzt in einer Mitteilung an The Verge, dass diese Einspielung nicht etwa als schnöde Werbung zu sehen sei. Man experimentiere auch mit dieser Nicht-Werbung eigentlich nur damit, über den Sprachassistenten passende Inhalte für die Nutzer hervorzuheben.

„Das ist keine Werbung. Das Schöne am Assistant ist, dass er unsere Partner einlädt, ihre Geschichten zu teilen“, verlautet Google dazu. Das nennen allerdings Golem und viele andere nichts anderes als eine blümerante Umschreibung des Konzeptes von Werbung, wie ja auch The Verge schon feststellte.

Monetarisierung von Hello, Siri, Alexa, Cortana und Co

Der Werbung für den Disney-Film wurde von Google Hello in die Funktion „Mein Tag“ eingebunden, in welcher der Sprachassistent eigentlich nur aktuelle Informationen wie Wetter, Verkehrslage und Nachrichten-Schlagzeilen auflistet – von Werbung war da vorher keine Rede.

Besonders im Fall von Google wirft der Vormarsch sprechender Assistenten die generelle Frage nach dem zugehörigen Geschäftsmodell auf. Denn der Internetkonzern erzeugt ja nach wie vor den Löwenanteil seiner Milliardengewinne über Klicks auf Anzeigen im Umfeld von Anfragen an seine Suchmaschine.

Aber gesprochene Fragen und Antworten hebeln dieses eingespielte Verfahren dafür im Grunde vollständig aus. Manager von Google erklärten dazu bisher, es werde sich letztlich schon ein Geschäftsmodell finden, wenn die Technologie nur erst einmal von den Nutzern angenommen worden sei.

In Deutschland ist Google Home bisher noch nicht erhältlich.