Beim renommierten World Press Photo Award gab es in den letzten Jahren immer mal wieder Ärger wegen vermeintlicher oder tatsächlicher „Bildmanipulationen“.

Jetzt hat der Veranstalter darauf erstaunlich kreativ reagiert und schrieb dazu einen neuen Wettbewerb für kreative Dokumentarfotografie aus.

Retuschieren erlaubt

Endgültige steht der Titel der für Oktober 2017 geplanten Veranstaltung noch nicht fest, die Bedingungen allerdings schon: Wer seine Werke dort einreicht, braucht sich bei der Erzeugung und Bearbeitung seiner Fotos keinerlei Einschränkung unterwerfen, heißt es.

So will die World Press Photo Foundation die fantasievollste Art würdigen, Geschichten mit Fotos zu erzählen. Es gehe in dem neuen Wettbewerb darum, Geschichten über Menschen und Ereignisse zu erzählen und dabei die Botschaft auch mit kreativen Techniken zu unterstreichen.

Keine Disqualifikationsorgie mehr

Beim World Press Photo Award wurden im Vorjahr insgesamt zwanzig Prozent der Finalisten disqualifiziert, weil sie ihre Werke angeblich zu stark nachbearbeitet hatten.

Darüber hinaus entzog das Komitee dem Sieger der Kategorie „Contemporary Issues Story“ Giovanni Troilo sogar noch nachträglich seinen Preis mit der Begründung, er habe Szenen seiner Fotoserie über die belgische Stadt Charleroi inszeniert.

In Reaktion auf dieses Disaster veröffentlichte der Veranstalter inzwischen schon einen Ethikcode und auch daraus abgeleitete Regeln, die für die Teilnehmer sowohl die erlaubte als auch die unerlaubte Nachbearbeitung detailliert erläutern.