Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber bittere Realität.

Das iPhone wird von der Firma  Foxconn hergestellt, eine Firma in welcher sich seit Jahresbeginn 8-10 Arbeiter das Leben genommen haben. Die Zahl schwangt in den Medien zwischen 8 und 10, wobei es weitere “Suizid-Versuche” gegeben haben soll. Laut Aussage einer Angestellten, müssen die Arbeiter(innen) 6 Tage die Woche je 12 Stunden am Tag arbeiten und erhalten hierfür 2000 Yuan (238 Euro). Die Stimmung im Betrieb sei eng und erdrückend, das sprechen während der Arbeit ist untersagt.

Der 19-jährige Arbeiter Li Hai ist das bisher letzte  Selbstmord-Opfer, er stürzte sich gestern aus einem Firmenfenster.

Der Vorfall ist ein Risiko für die  Auftragslage Foxconn (Hon Hai Precision Industry), hier geht es immerhin um 40 – Billionen US-Dollar/ Jahr.  Die Firma ist mit fast 800.000 meist chinesischen Arbeitern der weltweit größte Auftragshersteller für Elektronik. Produziert werden z.B. das iPhone und iPad, die Spielekonsolen Xbox, Sony Playstation, Nintendo Wii,  eBook-Reader Amazon Kindle und sogar Notebooks für Dell und HP.

Foxconn Kunden wie Dell, Apple und Hewlett-Packard Co stehen mit dem Unternehmen aufgrund der Vorfälle in Kontakt, denn der Blick der Öffentlichkeit auf die Vorfälle, schadet auch Ihrem Ruf.

“Apple ist sehr engagiert, dafür zu sorgen, dass die Bedingungen in unserer gesamten Lieferkette sicher sind und dass die Arbeiter mit Respekt und Menschenwürde behandelt werden”, heißt es in der Erklärung von Dowling. “Wir stehen in direktem Kontakt mit Foxconns Geschäftsleitung. Wir glauben, dass sie diese Angelegenheit sehr ernst nehmen.”

Was Apple darunter versteht Arbeiter mit Respekt und Menschenwürde zu behandeln, zeigt die Mindestanforderung die Apple an für sich produzierende Firmen aufgestellt hat:

Maximal 60 Stunden Fabrikarbeit pro Woche und ein Mindestlohn von 86 Euro /Monat sind für Apple eine respektvolle menschenwürdige Behandlung.  Die Chinesische Regierung erlaubt eigentlich maximal 49 Stunden Fabrikarbeit die Woche, dies wird aber in der Regel ignoriert.

Wie golem im Februar berichtet, arbeiten auch Kinder und Jugendliche häufig in diesen Fabriken, offiziell erlaubt ab 16 Jahren,manchmal sind die Kinder allerdings auch erst 15.

Das Unternehmen hat nun reagiert. Aber nicht mit Verbesserung der Arbeitsbedingungen, sondern die Mitarbeiter müssen nun unterschreiben, das Sie sich nicht absichtlich verletzen (umbringen)werden UND : Sie müssen schriftlich einwilligen, dass man sie in eine psychiatrische Klinik schicken darf, sollten sie in einer “anormalen geistigen oder körperlichen Verfassung sein”. Zudem wurden um die Firma Netze gespannt um weitere Todessprünge zu vermeiden.

Billionär , Firmengründer und Aufsichtsratschef Terry Gou flog heute von Journalisten in seinem Privatjet begleitet nach Shenzhen und öffnete überraschend die Türen in Shenzhen (ca 400.000 Arbeiter), der größten Produktionsstätte des Unternehmens, für die Presse. Er forderte allerdings Zurückhaltung und behauptete die Medienberichte würden vor allem bei den Jungen Arbeitern welche gerade erst auf den Arbeitsmarkt gekommen sind, dazu beitragen das die Suizidfälle weiter gehen.

Eine Arbeitsrechtsorganisation aus Hongkong hat aufgrund der Selbstmorde den Aufruf zum weltweiten Boykott des iPhone angekündigt –  bringen wird dies den Arbeitern aber sicherlich wenig, zu Groß ist der Konzern und selbst wenn einige Aufträge abgezogen werden, wird Foxconn Haupt Hersteller bleiben, denn keine andere Firma hat derartige Kapazitäten.