Lt. einem Bericht der Financial Times, nimmt die Deutsche Post in Kauf, dass der neue Onlinebrief, der ab diesem Jahr gestartet werden soll, einer juristischen Prüfung nicht stand halten wird und das räumte auch Briefvorstand Jürgen Gerdes auf der Cebit ein. Ein sicheres Produkt, aber nicht rechtsverbindlich und somit kein Wertversprechen wie der gute alte Brief.

Warum ist der Onlinebrief nicht rechtsverbindlich? Hier kommt das Bürgerportalgesetz zum Zuge, welches die Standards für rechtssichere Onlinebriefe regelt und eben dieses Gesetz tritt erst im Herbst in Kraft und erst wenn die neuen Onlinebriefe der Deutschen Post die Zertifizierung durchlaufen haben, handelt es sich um juristisch einwandfreie Briefe. Im Juli soll der neue Onlinebrief starten und die Post nimmt es in Kauf, hier keine Rechtssicherheit bieten zu können, da diese glaubt, dass bereits vor Zertifizierung ein Markt besteht.

Die Deutsche Post sieht sich als direkter Konkurrent zur De-Mail, dem Projekt der Deutschen Telekom und United Internet, die das Bundesinnenministerium hinter sich haben. Anders als die Deutsche Telekom hat die Deutsche Post keinen Millionenstamm von Email-Kunden und will hier mit einem früheren Start diesen Wettbewerbsnachteil ausgleichen.

Sowohl der Onlinebrief, als auch das De-Mail-Projekt hoffen auf viele Geschäftskunden, die mit dem Onlineversand teures Porto sparen könnten. Es sind Flatrate-Modelle im Gespräch und Kosten in Höhe von 10-20 Cent je Brief. Beide, egal ob jetzt der Onlinebrief der Deutschen Post oder das De-Mail-Projekt der Deutschen Telekom heben das zukünftige hohe Sicherheitsniveau hervor.

Ob die Deutsche Post allerdings mit ihrem früheren Start überzeugen kann, bleibt dahin gestellt, da beim obligatorischen Rechnungsversand – hier wird regelmäßig hohes Porto durch Geschäftskunden ausgegeben – die Deutsche Post die Nase vorn haben wird, bleibt abzuwarten, da gerade beim Rechnungsversand die Rechtsverbindlichkeit zwingend gegeben sein muss und so mancher Geschäftskunde wird sicherlich bis nach der Zertifizierung warten, bevor er seine Aufträge zum Onlineversand vergibt.

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