Verbraucherschutz und betrügerische Internetseiten – Abofallen

Das ist ja nicht neu und mitlerweile in allen Medien, aber viele wissen nicht, an wen Sie sich wenden können, wenn man denn in eine Abofalle geraten ist.

Wir nehmen einen fiktiven Fall wie der Fall der 14-jährigen Laura die gerade ihren neuen Lieblingssong als Klingelton auf Ihr Handy geladen hat und das selbstverständlich kostenlos, denn so stand es auf der Internetseite. Einige Zeit später erhält Laura eine saftige Rechnung ins Haus, denn Laura soll ein teures Abonnement abgeschlossen haben. Mit diesen und anderen Fallen werden Internet-User in dreister Art und Weise abgezockt.

Die Europäische Union rief aufgrund solcher Abzockfallen eine Ermittlungsaktion ins leben. „Sweep 2008“ und prüfte 300 dubiose Websites.

Da eine große Gratismentalität im Internet vertreten ist, fragt man sich natürlich ob man etwas übersehen hat und wenn die unerwartete Zahlungsaufforderung erst einmal da ist, ist die Panik groß, denn es kann doch nicht sein, dass ein paar gratis erworbene Klingeltöne plötzlich 99 Euro kosten sollen.

Erste Anlaufstelle ist der Bundesverband der Verbraucherzentralen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. www.vzbv.de.

Die Prüfung der Europäischen Union lässt stutzig werden, denn von den überprüften Websites mussten 159 Korrekturen vornehmen und 54 wurden gar geschlossen. Eine Auflistung findet man unter www.europa.eu unter dem Stichpunkt „Sweep 2008“

Fast die Hälte der geprüften Seiten wies eine mangehafte Preistransparenz auf und Angaben zu anfallenden Koten fehlten ganz oder man fand es im Kleingedruckten mit einer Lupe vergrössert und Abos waren als solche nicht mal gekennzeichnet und so verwundert es nicht, dass halb Deutschland in diese Fallen gerät.

www.klicksafe.de ist ebenfalls ein guter Anlaufpunkt für den sicheren Umgang mit dem Netz, allerdings sollte man hier schauen, bevor man in diese Abofallen hineingerät.

Bußgelder, Unterlassungsaufforderungen und Schliessungen wurden ausgesprochen für Website die keine kompletten Kontaktdaten aufwiesen, denn laut EU-Recht muss der Anbieter seine vollständigen Kontaktdaten hinterlegen. In Deutschland wurden vom Bundesamt für Verbraucherschutz 20 Seiten abgemahnt um Kinder und Jugendliche zu schützen die im Handybereich die größte Gruppe darstellen.

Was also tun wenn die Rechnung hereinflattert?

Keinesfalls zahlen heisst hier die Devise, auch nicht wenn der Anbieter Inkassounternehmen einschaltet oder mit Strafanzeige droht und die Verbraucherzentrale einschalten, denn hier wird individuelle Rechtsberatung geboten und Muster-Antwortschreiben angeboten. Es ist nicht angeraten direkt gegen den Betreiber vorzugehen, da dieser seinen Sitz oftmals im Ausland hat.

Präventiv kann jeder vor hineintappen in solche Fallen unter www.vzbv.de ein zu 100 % kostenfreies Faltblatt herunterladen mit dem Namen „Erst durchblicken – dann anklicken“ und zudem führt ein Link auf der Seite der Verbraucherzentrale „Kostenfallen im Internet“ zu einer Auflistung der momentan geführten Verfahren gegen die Abzocker. Bei der Verbraucherzentrale Hamburg ist ebenfalls eine Auflistung zu finden „WorldWideNepp“ mit bisher negativ aufgefallenen Websites.

Klicksafe.de wird betrieben von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz und diese versorgt User mit Tipps & Tricks um sich in den Weiten des www sicher zu bewegen. Als Faustregel gilt allerdings: Niemals seine kompletten Daten im Web zu hinterlassen bei angeblich kostenlosen Angeboten und das scheint der beste Schutz zu sein neben ausführlichen Gesprächen und Anleitungen von Eltern seinen Kindern gegenüber.

Hier nochmals eine Linkauflistung der im Artikel genannten Websites:

http://www.bvl.bund.de/ (Bundesamt für Verbraucherschutz)

http://europa.eu/  (HP der Europäischen Union)

http://www.vzbv.de/ (HP der Verbraucherzentrale Bundesverband)

http://https//www.klicksafe.de/ (Klicksafe HP)

http://www.vzhh.de/ (HP der Verbraucherzentrale Hamburg)