Es dürfte schwierig werden, über die Feiertage anonymisiert durch das Tor-Netz im Internet zu surfen. Denn im Tor-Blog warnt Roger Dingledine unter seinem Nick “Arma” vor einem kurz bevorstehenden Angriff auf das Anonymisierungsnetzwerk.

Dingledine leitet das Tor-Projekts. Nach seinem Beitrag soll innerhalb weniger Tage ein Angriff auf das Anonymisierungsnetzwerk erfolgen, der es unbenutzbar macht. Dieser Angriff richtet sich gegen die zehn “Directory Authorities”, die die Listen aller Tor-Server verteilen. Diese Verzeichnisserver sind zwar redundant ausgelegt, nach einer Diskussion bei Hacker News soll es aber für einen Zusammenbruch des Netzes reichen, fünf davon auszuschalten. Dingledine erklärt in einem Kommentar zu dem Blogeintrag, dass durchaus weitere Details vorlägen, die aber zum Schutz des Informanten nicht veröffentlicht werden würden.

Dann kann man eben über die Feiertage keine Drogen, Waffen ordern und mit geklauten Bitcoins dafür zahlen – was soll’s?”, könnte man da denken. Jeder habe ein Recht auf Privatsphäre, sagt der Tor-Chef dazu ganz klar. Außerdem sei Tor  inzwischen nicht mehr nur ein Werkzeug für Online-Aktivisten, sondern auch “Banken, Diplomaten und Strafverfolgungsbehörden” nutzen Dingledine zufolge Tor schon. Weitere Updates zur aktuellen Lage sollen auch über den Twitter-Account des Tor-Projekts herausgegeben werden.

Eine Verbindung zu dem aktuellen Hack bei Sony Pictures sieht der Tor-Chef überhaupt nicht. Solchen Spekulationen widerspricht er in den Kommentaren ausdrücklich.