Gestern gab es erneut einen “Großausfall” im Internet. Laut 1&1 Pressestelle hat die Störung ein Viertel aller Zugriffe auf die 1&1-Rechenzentren betroffen. Heise meldete hierzu auch die teilweise Nicht-Erreichbarkeit von web.de und gmx, was dann natürlich sehr viele Menschen hart trifft.

Ursache der gestern etwa zwischen 8.50 und 10.50 auftretenden Probleme, war ein Softwarefehler bei einem zentralen Internet-Router von 1&1 in Frankfurt, der unter anderem auch mit dem Internet-Knotenpunkt DECIX verbunden ist.

Noch einen Tag zuvor, berichteten wir von den technischen Störungen der Denic (Vergabestelle für .de Domains), wodurch für viele Menschen .de Domains über Stunden nur teilweise bis gar nicht erreichbar waren. Auch andere TLD (Domain Endungen wie .eu .com .net .org) konnten hierdurch betroffen sein, wenn diese im Whois einen Nameserver mit einem auf .de endenden Namen nutzten (z.B. ns1.mein-nameserver.de”) .

Technische Erläuterungen zu diesem komplexen und empfindlichen System gibt es im Internet viele, aber um es mal in ganz simple Worte zu fassen: Die Liste/Zuordnung in welchem Adressbuch die Adresse einer bestimmten Domain zu finden ist, antwortete in etwa mit der Aussage das die angefragte Domain nicht existieren würde.

Folge: Viele Internetnutzer konnten zahlreiche Webseiten nicht erreichen, vielleicht wichtige Bestellungen nicht aufgeben, E-Mails nicht versenden oder erhielten die Mail als Unzustellbar zurück, konnten selbst keine Mails abrufen. Viele Menschen arbeiten auch über Online-Oberflächen die plötzlich nicht mehr erreichbar waren, man konnte nicht bei heise.de in den News stöbern oder die Webseite der eigenen Bank fürs Online-Banking nicht aufrufen.

Die Denic sprach in einer späteren Pressemeldung von: “partiellen Nicht-Erreichbarkeit von .de-Domains”. Zitat von heise zur Abschätzung des Ausmaßes :

Einen Anhaltspunkt, wie stark sich der gestrige Fehler allgemein ausgewirkt hat, gibt der Blick auf die Abfrage-Statistik der Anti-Spam-Blacklist, die die iX-Redaktion anbietet und die von etlichen Tausend Mailservern weltweit abgefragt wird (siehe Bild). Etwa ab 13:20 Uhr sank das Abfrage-Aufkommen sehr schnell fast um die Hälfte. Gegen 15:00 Uhr stellte sich wieder der Normalzustand ein.

Bei den Webhosting-Providern liefen die Telefone heiss, Tausende Webseiten/Homepage/Domain-Besitzer wollten von Ihrem Provider wissen warum Ihre E-Mails nicht abrufbar oder die eigene Webseite nicht erreichbar sei und wann das Problem behoben ist. .. Doch die Provider waren sowohl unschuldig als auch unfähig etwas gegen die Störung zu tun, da die Probleme außerhalb Ihres Einflussbereiches lagen und auch eine Schätzung wann das Problem behoben ist, konnte kein ehrlicher Supporter nennen.

Sofern der Kunde in der Lage (und bereit)war dies zu verstehen (und zu glauben), stellte sich oft Ratlosigkeit ein.
Aber was, wenn der absolute Gau wirklich einmal kommt ? Seit Jahren warnen Experten davor wie unsicher und zerbrechlich die Funktionsweise des Internet ist. Nicht nur militärische Einrichtungen welche bekannter Weise bereits Spezialisten für den “Cyber-War” ausbilden, wissen um die Schwachstellen und es ist nur eine Frage der Zeit bis jemand dies für sich nutzt.

Viele Jobs sind heute “virtuell” , ohne das Internet gibt es keine Provider, keine Webhoster, keine Webdesigner, nur noch einen klitzekleinen Bruchteil an Grafikern und Experten für Webanwendungen mit PHP/MySQL/Java Kentnissen werden dann auch kaum mehr benötigt. Online-Banking ?  Amazon, ebay?  Google ? 1&1 , Strato, Alice, Telekom ?  Twitter, facebook, xing ?

Und das sind nur ein paar spontan hin geworfener Firmen die uns als Endkunden  durch den Kopf gehen, doch egal ob es Kommunikationsmittel der Regierung und Internationaler Firmen, Steuerung komplexer Industrie-Einrichtungen, Börseninformationen oder andere wirtschaftliche Bereiche geht. Ich glaube niemand kann sich das Ausmaß der Katastrophe vorstellen… die Wirtschaft … nein .. die Welt würde ins Chaos stürzen, so abhängig sind wir bereits vom Internet.

Denkt einmal darüber nach,

… wenn im Internet das Licht aus geht… und sei es auch nur für einige Tage…