Google social Search ist die neuste Versuchung der Datenkrake und wir freuen uns und legen die Kleider nieder. Da schimpfen wir über mangelnde Datensicherheit, Datenschutz, gläserner Surfer .. und Google geben wir alle Fäden in die Hand um exakt zu sehen wer wir sind und aus welchem sozialen Umfeld wir kommen.

Noch steht die Google Social Search nur in englischer Sprache auf Google.com zur Verfügung, nach Aktivierung unter www.google.de/experimental/. Unter www.google.de/experimental findet sich die soziale Suche zwar auch schon, google.de blendet bei Aktivierung aber noch den Text ein: “Der gewünschte Test ist nicht mehr verfügbar. Rufen Sie die Seite mit der Testübersicht auf.”

posing in darkness
© Adam Radosavljevic – Fotolia.com

Die neue Suche soll uns  ermöglichen, in sozialen Netzwerk nach Freunden, nach Meinungen, Tipps, Aussagen von Freunden Ausschau zu halten. Schönes harmloses Beispiel: Du suchst nach einem Spiel und findest über die neue Suche heraus das viele deiner Freunde dieses Spiel auch spielen, oder aber das viele deiner Freunde sich negativ über das Spiel geäußert haben.

Damit dies funktioniert, benötigt man(was auch sonst) einen Google Account. Darin gibt man seine anderen Social Netzwerk Accounts wie facebook, Youtube, Xing, Twitter Accounts an … worin ja schließlich hinterlegt ist wer alles zu unseren “Freunden” gehört.  Damit ermöglicht Google uns die tolle neue Suchfunktion innerhalb unseres “Freundeskreises”.

Aber ,  wer bitte ist so naiv zu denken google sei ein heiliger Samariter uns zum Gefallen ? Durch die Verknüpfung all dieser Profile und der darin angegebenen Daten zu Schulabschluss, Beruf, Anstellung, Position in der Firma, Hobbys, der letzte Urlaub, Auto, Musik Geschmack, Politische Ausrichtung, Beruf – Werdegang und Soziale Stellung unserer Freunde… wie oft nehmen Freunde Kontakt über das Netzwerk zu uns auf, sind wir jemand der Kontakte wird oder müssen wir den ersten Schritt tun ? Sind wir Meinungsmacher  oder Mitläufer ?

Beim Auswerten dieser Daten die wir google jetzt so bereitwillig in die Hand drücken, stehen wir am Ende nackt da. Im “Real Live” also außerhalb des Internets, können wir noch durch angemessene Kleidung, gepflegtes Äußeres und entsprechend gesittetes Auftreten einen Eindruck beeinflussen, bestimmen wieviel wir von uns und unserem Umfeld preis geben. Da ist es egal wo wir wohnen, wieviel Geld wir im Monat haben, ob unsere besten Freunde Hatz4 bekommen oder Porsche fahren.

Aber in Zukunft können diese Daten dazu führen… das man bei einer Supporthotline länger warten muss, weil wir eh keine “wichtigen” Freunde haben und erst mal die Kunden bedient werden, wo es schadet wenn diese sich im Freundeskreis negativ äußern.  Wir werden plötzlich “bewertet” , unser Umfeld, unsere Freunde, unser Finanzieller Status, unsere Reichweite, unser Einfluss.

Sämtliche Sorgen über eine 2-3 Klassengesellschaft sind damit weit mehr als überholt, das ganze ist dann Stufenlos regulierbar, Einseh- und Auswertbar.

Und zu einer Zeit wo google einfach irgendwelche Bücher nimmt,  Sie einscannt, zum Verkauf anbietet und sich nur Gedanken drum macht wenn jemand Ansprüche erhebt … um ihm dann einen Keks anzubieten, brauchen wir uns nicht ernsthaft fragen OB die Daten ausgewertet werden und ob Goggle dabei irgendwelche Datenschutzregeln interessieren…. immerhin haben wir uns ja freiwillig ausgezogen, wer will da schimpfen wenn jemand hin guckt ?